Trickbetrug durch sogenanntes „Romance-Scamming“

Stralsund. Die Palette der Betrugsmaschen über Telefon und Internet ist weitreichend. Neben Trickbetrügen zum Nachteil älterer Menschen beim sog. „Enkeltrick“, den „PING-Anrufen“, wo die Geschädigten bei Rückruf in eine Kostenfalle laufen oder den „Gewinnversprechen“ am Telefon, muss die Polizei auch immer öfter die Betrugsmasche des sog. „Love- oder Romance-Scamming“ verzeichnen. Dabei suchen die zumeist im Ausland sitzenden Täter auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken nach potenziellen Opfern. Mit einem kurzen Chat oder einer netten E-Mail gewinnen sie schnell das Vertrauen ihres Gegenübers und schaffen es, sich durch weiter anhaltenden Kontakt über Chatten und Telefonate im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen, ohne ein einziges Treffen. Im Verlaufe der vorgespielten Romanze werden dann Forderungen laut, beispielsweise nach Bargeldtransfer, ausländischen Ausweispapieren oder Paketen mit Wertgegenständen. Dabei üben die Täter häufig starken Druck auf ihre Opfer aus.

Wie der Polizei Ribnitz-Damgarten gestern, 29.01.2018, bekannt wurde, fiel leider eine 59-jährige Frau aus Ribnitz-Damgarten auch auf diese Masche des „Romance-Scamming“ herein und erlitt einen finanziellen Schaden von mehreren 100 Euro. Nach bisherigen Erkenntnissen lernte die Frau in der Vergangenheit einen Mann über das Internet kennen, der sich als Angehöriger der US Armee ausgab. Im Verlaufe des Kontakts kam es zur Übergabe von hochwertigen Gegenständen, die in einem Paket ins westafrikanische Ausland versandt wurden. Die Internetbekanntschaft entpuppte sich leider als Betrüger, mit der Folge, dass das Vertrauen der 59-Jährigen missbraucht wurde und sie finanziellen Schaden erlitt.

Die Polizei rät zur Vorsicht beim virtuellen Flirten. Seien Sie misstrauisch bei Bitten um Geld, Visum, Päckchen-/ Briefversand oder ein gemeinsames Konto. Brechen Sie den Kontakt ab, wenn Sie den Verdacht haben, betrogen zu werden. Ignorieren Sie die Forderungen und verständigen Sie umgehend die Polizei.

Am gestrigen Tag wurden der Polizeiinspektion Stralsund noch weitere Betrugsmaschen bekannt. So kam es in der Gemeinde Prerow zu einem Betrugsversuch im Zusammenhang mit sogenannten „PING-Anrufen“. Eine 65-jährige Frau reagierte richtig, indem Sie die Polizei verständigte, nachdem sie mehrfach in den letzten zwei Wochen kurze Anrufe von einer ihr unbekannten Telefonnummer erhielt. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Anruf dabei stets so schnell beendet, dass ein Annehmen nicht möglich war. Die Polizei geht hierbei von einem mutmaßlichen Betrugsversuch aus, bei dem der Rückruf auf eine teure Rufnummer erzielt werden sollte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen. Sie dauern noch an.

Bei den facettenreichen Betrugsmaschen musste die Polizei in Bergen am gestrigen Tag auch einen Versuch im Zusammenhang mit einem Gewinnversprechen registrieren. Unter dem Vorwand, bei einem Gewinnspiel über 30.000 Euro gewonnen zu haben, wurde eine 77-jährige Frau in der Gemeinde Gingst am Telefon aufgefordert, eine entsprechende Bearbeitungsgebühr zu zahlen. Die 77-Jährige reagierte richtig und ging nicht auf die Forderungen ein, auch nicht, als sich telefonisch eine angebliche Anwältin zu diesem Gewinnspiel meldete. Die 77-Jährige verständigte umgehend die Polizei, die die Ermittlungen dazu aufnahm.

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