Borg (Nordvorpommern-Rügen). Ein 38-jähriger aus Borg stellte am heutigen Morgen den geöffneten Tank eines Lkw fest. Gegen 8 Uhr begutachteten Einsatzkräfte des Ribnitz-Damgartener Polizeireviers in Borg den Lkw und bestätigten die Vermutungen des Anzeigenden. Der Tankverschluss des Lkw war geöffnet und reichlich Diesel abgezapft worden. Und noch etwas stellten sie fest, und zwar Abdrücke von recht schmalen Reifen. Dieser Reifenspur im Sand folgten sie, sie führte nicht allzu weit in den Ort. Dann unterstütze die Kriminalpolizei und sicherte Spuren. Gemeinsam fanden die Einsatzkräfte den zu den Reifenspuren gehörenden, in einem Schuppen etwas versteckt abgestellten Handwagen. Auf diesem befanden sich zwei 60 Liter-Fässer und zwei 20 Liter-Kanister, alle gefüllt mit Diesel. Ein 19-Jähriger aus Borg wurde schnell als Täter ermittelt. Er gestand den Diebstahl des Kraftstoffs.
Die Geschichte, die er den Ermittlern als Grund für den Diebstahl schilderte, könnte fast Mitleid erwecken. Aber nur fast, wenn man bedenkt, welch Nichtigkeiten er als Probleme nannte. Der 19-Jährige hat in der nächsten Woche wieder Berufsschule. Jedoch kann ihn ein Mitschüler, der krank sein wird, nicht mitnehmen. Also muss er alleine dorthin fahren. Die Idee, den Sprit aus den Baumaschinen von der Baustelle in Borg zu stehlen, kam ihm am gestrigen Abend, als er eine halbe Flasche Schnaps leerte. Der Dieb, der das letzte Mal dort Diesel stahl, war ja bislang auch nicht gefasst worden. Also zog er Mitternacht mit dem Handwagen los und füllte die Kanister. Alles schien so einfach. Es war ihm auch bewusst, dass es Diebstahl ist. Aber, er brauche den Sprit, weil er zur Schule muss. Es sei ein bisschen weit fürs Fahrrad. Vielleicht hätte er anstatt in Alkohol in seine Mobilität investieren sollen…